Die ägyptische Unternehmensgruppe „Talaat Moustafa Group“ hat ein Memorandum of Understanding mit der irakischen „Nationalen Investitionsbehörde“ unterzeichnet, um einen Teil der Wirtschaftsmetropole „Al-Rafeel“ westlich der irakischen Hauptstadt Bagdad zu entwickeln. Dies ist ein weiterer Schritt in den Bemühungen des Irak, arabische und internationale Investitionen zur Unterstützung seiner Entwicklungs- und Wiederaufbaupläne zu gewinnen.
Laut einer Erklärung des irakischen Premierministeramts nahm Premierminister Mohammed Shia’ Al-Sudani an der Unterzeichnungszeremonie teil, ebenso wie mehrere Wirtschaftsvertreter, darunter Suleiman bin Abdulqader, Vorsitzender der saudischen „Al Muhaidib Group“. Dies unterstreicht die regionale Dimension des Projekts, das als Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen dem Irak und saudischen sowie ägyptischen Unternehmen gilt. Al-Sudani betonte in seiner Rede das Engagement der irakischen Regierung zur Förderung von Investitionsprojekten und hob die Bedeutung der Schaffung eines geeigneten Umfelds und der Bereitstellung der erforderlichen Anreize für Großinvestitionen hervor, die zur Entwicklung der nationalen Wirtschaft und zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen sollen.
Hesham Talaat Moustafa, CEO der ägyptischen Unternehmensgruppe, bekundete seinerseits die Bereitschaft seines Unternehmens, unverzüglich mit der Umsetzung der vereinbarten Projekte zu beginnen. Die Gruppe sei bereit, in die Ausführungsphase einzutreten, sobald die technischen und rechtlichen Vorbereitungen abgeschlossen seien.
Die geplante Stadt ist Teil des größeren Projekts „Al-Rafeel“, das als moderner wirtschaftlicher und städtebaulicher Knotenpunkt westlich von Bagdad konzipiert ist und als Auftakt einer Reihe von Stadtentwicklungsprojekten dient, die die irakische Regierung im Rahmen ihrer umfassenden Wiederaufbau- und Entwicklungspläne umsetzen will.
Die „Talaat Moustafa Group“ hatte zuvor angekündigt, sich in fortgeschrittenen Verhandlungen zur Entwicklung einer integrierten Stadtanlage im Irak zu befinden. Das Investitionsvolumen soll sich auf rund 10 Milliarden US-Dollar belaufen, mit erwarteten Verkaufswerten von bis zu 17 Milliarden US-Dollar. Das Projekt soll sich über eine Fläche von 14 Millionen Quadratmetern erstrecken und etwa 45.000 multifunktionale Einheiten umfassen. Nach seiner Fertigstellung werden jährliche Betriebserlöse von über 1,5 Milliarden US-Dollar erwartet.
Dies ist bereits die dritte Expansion der Unternehmensgruppe außerhalb Ägyptens. Im September 2023 hatte sie das Stadtentwicklungsprojekt „Banan“ in der saudischen Hauptstadt Riad in Zusammenarbeit mit der „National Housing Company“ auf einer Fläche von 10 Millionen Quadratmetern gestartet. Zudem unterzeichnete das Unternehmen in dieser Woche ein Abkommen mit dem omanischen Wohnungsministerium zur Entwicklung zweier Wohn- und Tourismusprojekte im Wert von 1,5 Milliarden omanischen Rial (etwa 3,9 Milliarden US-Dollar).
Die irakische Regierung strebt mit solchen Projekten an, von arabischen Erfahrungen im Bereich Stadtplanung und Infrastrukturentwicklung zu profitieren. Das irakische Planungsministerium schätzt, dass das Land mehr als 88 Milliarden US-Dollar benötigt, um die durch Kriege – insbesondere nach den Kämpfen gegen den IS – verursachten Zerstörungen wiederaufzubauen.
Im vergangenen Jahr hatte die irakische Regierung eine offene Einladung an Investoren aus Ägypten und den Golfstaaten ausgesprochen, in verschiedenen Sektoren wie Tourismus, Wohnungsbau und Freizeitwirtschaft zu investieren. Dies ist Teil einer umfassenden Vision zur Errichtung integrierter Städte, die durch moderne Verkehrssysteme mit Bagdad verbunden sind und eine vollständige städtische Versorgung gewährleisten.
Das Abkommen soll zur Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Irak und Ägypten beitragen und ein erfolgreiches Modell für Partnerschaften zwischen öffentlichem und privatem Sektor bei regionalen Entwicklungsprojekten bieten.





