Die Sudanese Mineral Resources Company gab bekannt, dass die Goldproduktion des Landes im ersten Halbjahr 2025 37,3 Tonnen erreicht hat. Dies stellt einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den letzten Jahren dar, obwohl der Krieg und seine wirtschaftlichen sowie sozialen Folgen weiterhin anhalten. Diese Zahlen gab der Generaldirektor des Unternehmens, Mohamed Taher Omar, bei einem Treffen mit einer Gruppe von Journalisten in Khartum bekannt.
Omar erklärte, dass sich die Produktion hauptsächlich auf die Bundesstaaten Nahr an-Nil, asch-Schamaliyya und al-Bahr al-Ahmar konzentriere. Gleichzeitig würden derzeit neue Büros des Unternehmens im Bundesstaat Süd-Kurdufan eröffnet, wodurch die Zahl der goldproduzierenden Bundesstaaten auf sieben ansteige – wenngleich dies immer noch weniger sei als vor dem Krieg, als die Produktion 14 Bundesstaaten umfasste.
Der Generaldirektor wies darauf hin, dass die Zahl der Beschäftigten im traditionellen Bergbau stark gestiegen sei und nun etwa vier Millionen Menschen erreiche, verglichen mit zwei Millionen vor Ausbruch des Krieges. Er führte diesen Anstieg darauf zurück, dass viele öffentliche und private Wirtschaftsaktivitäten zum Erliegen gekommen seien, wodurch breite Bevölkerungsschichten in den Bergbau abgewandert seien. Zudem seien erhebliche Kapitalbeträge in den Bergbau geflossen, nachdem deren bisherige Investitionen in anderen Sektoren durch den Krieg gestoppt wurden.
Omar gab bekannt, dass der Sudan im vergangenen Jahr 64 Tonnen Gold exportierte, während die Produktion 2017 mit etwa 107 Tonnen ihren Höhepunkt erreicht hatte. 2018 sank sie auf 41,8 Tonnen und brach 2023 aufgrund des Krieges auf nur noch 6,4 Tonnen ein. Er fügte hinzu, dass Goldschmuggel weiterhin eine große Herausforderung für den Sektor darstelle: Laut Unternehmensangaben wurden 2024 etwa 48 % des geförderten Goldes geschmuggelt, während lediglich 52 % über offizielle Kanäle exportiert wurden.
Er wies ferner darauf hin, dass im Bergbausektor 162 Unternehmen registriert seien, darunter 40 ausländische, von denen jedoch nur 30 tatsächlich produzieren. Im Bereich des Kleinbergbaus seien rund 220 Unternehmen registriert, von denen jedoch nur etwa 70 tatsächlich fördern.
Omar betonte, dass das Unternehmen mit Maßnahmen zur Aufhebung der Lizenzen von Firmen begonnen habe, die ihre Verträge mit der sudanesischen Regierung nicht einhalten. Zudem enthüllte er Pläne zur Einführung eines modernen elektronischen Systems zur Satellitenüberwachung von Gold- und Metallförderstandorten bis zum letzten Quartal dieses Jahres, um die Produktion zu kontrollieren, Schmuggel einzudämmen und den unsachgemäßen Einsatz gesundheits- und umweltschädlicher Chemikalien zu reduzieren.
In diesem Zusammenhang verwies der Generaldirektor auf eine Initiative des Unternehmens, die es dem Staat ermöglichen soll, Gold durch Direktkauf von Produzenten zu erwerben. Bislang habe diese jedoch keine Fortschritte erzielt. Er erläuterte zudem, dass das geförderte Gold im Besitz des privaten Sektors sei, der es an Abnehmer seiner Wahl exportieren könne. Zugleich rief er dazu auf, Geduld zu üben, bis die Regierung geeignete Alternativen finde und neue Märkte für sudanesisches Gold erschließen könne.
Die sudanesische Zentralbank gab in ihrem Jahresbericht für 2022 bekannt, dass Gold mit einem Anteil von 46,3 % an den gesamten nicht-ölbasierten Exporten des Landes den Spitzenplatz einnimmt, mit einem Wert von 2,02 Milliarden US-Dollar von insgesamt 4,357 Milliarden US-Dollar an Gesamtexporten des Sudan.