Die fünfte Ausgabe des Qatar Economic Forum fand unter dem Motto „Der Weg bis 2030: Tiefgreifende Umwälzungen in der Weltwirtschaft“ statt. Das Forum wurde in Zusammenarbeit zwischen der Qatar Media City und dem Bloomberg-Netzwerk organisiert und versammelte eine Vielzahl globaler Führungspersönlichkeiten, Geschäftsführer und Wirtschaftsexperten. Die Veranstaltungen dauerten bis zum 22. Mai an.
Die Eröffnung des Forums wurde von Seiner Hoheit Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, dem Emir von Katar, unterstützt. Die Eröffnungsrede hielt der Premierminister und Außenminister Scheich Mohammed bin Abdulrahman bin Jassim Al Thani. In seiner Ansprache betonte er die Bedeutung eines solchen Forums angesichts des zunehmenden Bedarfs an Plattformen für den Dialog zwischen Entscheidungsträgern, Unternehmern, Innovatoren und Vordenkern. Ziel sei es, globale Wirtschaftsfragen zu erörtern, Investitionsmöglichkeiten auszuloten und aktuelle Herausforderungen wie internationale Stabilität und nachhaltiges Wachstum anzugehen.
Der Premierminister erklärte: „Frieden ist die Grundlage jeder nachhaltigen Entwicklung“ und ergänzte, dass Katar diplomatische Bemühungen als Investition in eine sicherere und wohlhabendere Zukunft betrachte. Er hob den direkten Einfluss von Stabilität auf das Leben der Menschen und die Wirtschaft hervor und verwies dabei auf humanitäre Beispiele aus Konfliktregionen wie Gaza und Syrien.
Im Hinblick auf die wirtschaftliche Vision Katars erklärte der Premierminister, das Land strebe danach, ein globales Zentrum für Investitionen, Wirtschaft und Technologie zu werden – bei gleichzeitiger Wahrung seiner Rolle als verlässlicher Partner in den Bereichen Energie, Diplomatie und Kapitalanlagen. Er wies zudem darauf hin, dass Katar seine internationalen Investitionen durch den Qatar Investment Authority weiter diversifiziere. Dieser habe im laufenden Jahr mehrere langfristige strategische Partnerschaften in verschiedenen Regionen der Welt, darunter die USA, Afrika und China, abgeschlossen.
Die katarische Wirtschaft verzeichnete im Jahr 2024 ein reales Wachstum von 2,4 %, unterstützt durch ein Plus von 3,4 % in den Nicht-Öl-Sektoren – im Einklang mit den Zielen der dritten nationalen Entwicklungsstrategie. Die neuen ausländischen Direktinvestitionen beliefen sich Ende 2024 auf insgesamt 9,9 Milliarden katarische Riyal – ein deutliches Zeichen für das wachsende Vertrauen internationaler Investoren in die katarische Wirtschaft.
Zur Stärkung der Investitionsattraktivität kündigte der Premierminister das erste Paket des Anreizprogramms für Investoren an. Dieses richtet sich an strategische Sektoren wie fortschrittliche Fertigung, moderne Technologie und Logistikdienstleistungen. Außerdem stellte er das touristische Großprojekt Simaisma vor – eines der größten Freizeitprojekte in der Region, das die Immobilien- und Tourismussektoren beleben und eine integrierte wirtschaftliche Entwicklung fördern soll.
Im Bereich Innovation und digitaler Wandel betonte der Premierminister, dass Katar seine Stellung als aufstrebendes Technologiezentrum durch die Ausrichtung des Web Summit 2024 gestärkt habe. An diesem nahmen über 25.000 Personen aus 124 Ländern teil. Der Gipfel diente als erfolgreiche Plattform für die Vernetzung von Technologiezentren in Asien und Afrika mit großen internationalen Unternehmen und Investmentfonds und unterstrich Katars Rolle als globaler Knotenpunkt für digitalen Austausch.
Zudem wurde während des Forums bekannt gegeben, dass Katar den Zuschlag zur Ausrichtung des Mobile World Congress für die nächsten fünf Jahre erhalten hat. Die erste Ausgabe wird im kommenden November stattfinden – ein weiterer Schritt zur Festigung Katars Position auf der Landkarte der globalen digitalen Wirtschaft.
Der Premierminister schloss seine Rede mit der Bekräftigung von Katars Rolle beim Aufbau einer ausgewogeneren und inklusiveren Weltwirtschaft, die auf Partnerschaft beruht und den Menschen in den Mittelpunkt der Entwicklung stellt. Er rief zu einem integrativen Ansatz auf, der Sicherheit, Entwicklung, Diplomatie und Wachstum vereint – und dabei die Würde des Menschen als zentrales Element globalen Wohlstands respektiert.
In diesem Jahr konzentriert sich das Forum besonders auf die Veränderungen in den globalen Kapitalströmen und hebt die wachsende Bedeutung der Golfregion als einflussreiches Finanz- und Investitionszentrum hervor – in einer Zeit, in der Liquidität und strategische Investitionen zunehmend die Struktur der Weltwirtschaft bis 2030 mitgestalten.