Der Emir des Staates Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, verurteilte in seiner Rede zur Eröffnung des außerordentlichen arabisch-islamischen Gipfels in Doha den israelischen Angriff auf ein Wohnhaus, in dem Familien von Führern der Hamas und deren Verhandlungsdelegation lebten. Der Emir bezeichnete den Angriff als „heimtückisch und feige“ und als „terroristischen Akt“, der auf die Vereitelung der Vermittlungsbemühungen abziele.
Scheich Tamim erklärte, dass der Angriff erfolgte, während die Hamas-Führung einen amerikanischen Vorschlag prüfte, den Katar und Ägypten übermittelt hatten. Er fragte: „Wenn Israel die politische Führung der Hamas töten will, warum verhandelt es dann mit ihr?“ Er betonte, dass der Angriff auf eine Verhandlungspartei ein klarer Versuch sei, die Gespräche zu sabotieren, und unterstrich, dass Doha ihre Souveränität verteidigen und ihre Vermittlerrolle fortsetzen werde.
Bezüglich des Gazastreifens stellte der Emir fest, dass der israelische Krieg zu einem Völkermord geworden sei, der darauf abziele, das Gebiet unbewohnbar zu machen, um seine Bewohner zu vertreiben. Er warnte davor, dass die Regierung Netanjahu „terroristische und rassistische Politiken“ betreibe und versuche, neue Fakten auf Kosten des palästinensischen Volkes und der gesamten arabischen Welt zu schaffen.
Er betonte zudem, dass Israel, wenn es die arabische Friedensinitiative von Anfang an akzeptiert hätte, der Region unzählige Tragödien erspart geblieben wären. Er fügte hinzu, dass die Pläne zur Teilung Syriens und zur Ausweitung des israelischen Einflusses in der Region „gefährliche Illusionen“ seien, die nicht durchkommen würden.
Der Gipfel fand unmittelbar nach dem jüngsten israelischen Angriff auf Katar statt, der breite arabische und internationale Empörung auslöste, da er eine eklatante Verletzung der katarischen Souveränität und des Völkerrechts darstellt – insbesondere da Doha seit zwei Jahren als Vermittler im Gaza-Konflikt auftritt und die Freilassung israelischer Geiseln sowie palästinensischer Gefangener ermöglicht hat.
