Das irakische Verkehrsministerium meldete bedeutende Fortschritte beim Projekt des Großen Fao-Hafens in der südlichen Stadt Basra und bereitet sich darauf vor, die Ausschreibungsunterlagen für den Betrieb des Hafens internationalen Marktführern im Bereich Hafenbetrieb vorzulegen. Ziel ist es, die Position des Iraks auf der regionalen und globalen Handelskarte zu stärken.
Laut einer Erklärung des Ministeriums liegt der Fertigstellungsgrad des Schifffahrtskanals des Fao-Hafens bei etwa 92 %, während der Containerplatz zu rund 94 % fertiggestellt ist. Die verbindende Straße wurde zu 100 % fertiggestellt. Zudem verläuft der Bau des abgesenkten Tunnels planmäßig. Dieser besteht aus zehn Segmenten mit einer Gesamtlänge von 2444 Metern, davon 1226 Meter unter Wasser, und stellt einen wichtigen Teil der Hafeninfrastruktur dar.
Das Ministerium bestätigte, dass die notwendigen Schritte zur offiziellen Ausschreibung des Hafenbetriebs derzeit abgeschlossen werden, um den Wettbewerb zwischen den ausgewählten internationalen Unternehmen zu starten, die zu den größten Hafenbetreibern der Welt zählen.
Diese Entwicklung erfolgt im Rahmen des 2023 gestarteten Projekts „Entwicklungsstraße“ mit einem Volumen von rund 17 Milliarden US-Dollar, das den Ausbau des Großen Fao-Hafens sowie dessen Anbindung an ein Netz von Straßen und Eisenbahnlinien bis zur irakisch-türkischen Grenze vorsieht. Das Projekt zielt darauf ab, den Irak zu einem logistischen und kommerziellen Knotenpunkt zu machen, der Asien und Europa verbindet und als Konkurrent des berühmten Suezkanals gilt.
Das Entwicklungsstraßenprojekt erstreckt sich über etwa 1200 Kilometer innerhalb des Iraks und beinhaltet den Bau eines modernen Straßen- und Eisenbahnnetzes, das den Warenverkehr zwischen Europa und den Golfstaaten erleichtern soll. Die Umsetzung ist in drei Hauptphasen geplant: Die erste Phase soll bis 2028 abgeschlossen sein, gefolgt von der zweiten Phase fünf Jahre später, und der dritten Phase bis zum Jahr 2050.
Beobachter sehen in diesem Projekt eine strategische Chance für den Irak, seine angeschlagene Wirtschaft, die durch jahrzehntelange Konflikte und Kriege belastet ist, zu stärken. Gleichzeitig soll es Investitionen anziehen und die Rolle des Landes als wichtiger regionaler Handelsdrehscheibe festigen. Mit dem Großen Fao-Hafen und der Entwicklungsstraße hofft der Irak, seine Infrastruktur im Transport- und Handelssektor zu verbessern und neue Perspektiven für nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Entwicklung zu eröffnen.
