Der Staat Katar hat bestätigt, dass die Gasförderung im gemeinsamen Nordfeld mit dem Iran weiterhin normal verläuft, trotz eines kürzlichen Angriffs auf den iranischen Teil des Feldes, der einen Brand auslöste und zu einem teilweisen Produktionsstopp auf iranischer Seite führte.
Das Nordfeld – auf iranischer Seite als „South Pars“ bekannt – gehört zu den größten Erdgasfeldern der Welt und erstreckt sich über Katar und den Iran in einem Seegebiet gegenüber der südiranischen Provinz Buschehr. Dieses Gebiet stellt eine strategische Gasquelle für beide Länder dar. Katar stützt sich in hohem Maße auf die Produktion des Feldes, um seine Position als weltweit drittgrößter Exporteur von verflüssigtem Erdgas (LNG) nach den USA und Australien zu behaupten.
Israel hatte einen Luftangriff auf Anlagen im iranischen Teil des Feldes durchgeführt. Dabei kam es zu einem Brand in einer Einheit der Phase 14. Das iranische Ölministerium teilte mit, dass der Brand gelöscht worden sei. Die iranische Nachrichtenagentur Tasnim berichtete, dass durch den Vorfall vorübergehend rund 12 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag ausfielen, bis die Wartungsarbeiten abgeschlossen und die Produktion wieder aufgenommen werden könne.
Der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Majed Al-Ansari, erklärte auf einer Pressekonferenz in Doha: „Die Gaslieferungen aus dem Nordfeld verlaufen normal.“ Er fügte hinzu, dass Katar der Ansicht sei, „dass dieser unüberlegte Angriff eine Besorgnis für alle Akteure im Bereich der Energieversorgung darstellt.“
Al-Ansari betonte, dass Katar intensive Gespräche mit regionalen und internationalen Partnern führe, um die Eskalation einzudämmen und eine weitere Verschärfung der Lage in der Region zu verhindern. Er warnte davor, dass eine anhaltende Spannung negative Auswirkungen auf die globalen Energiemärkte und die Stabilität der Region insgesamt haben könnte.
Der Iran produziert jährlich rund 275 Milliarden Kubikmeter Gas, was etwa 6,5 % der weltweiten Produktion entspricht. Allerdings wird der Großteil dieses Gases aufgrund internationaler Sanktionen gegen Teheran im Inland verbraucht und kann nicht exportiert werden.
Diese Entwicklungen ereignen sich vor dem Hintergrund einer komplexen regionalen Lage, was die Bedenken hinsichtlich der Energiesicherheit im Golfraum verstärkt – insbesondere angesichts der zunehmenden globalen Abhängigkeit von Erdgas als Hauptenergiequelle.