Der Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, hat in der Stadt Ras Laffan an der Eröffnungszeremonie der beiden neuen Solarstromanlagen in Ras Laffan und Mesaieed teilgenommen. Während der Veranstaltung wurde ein Dokumentarfilm über die Bauphasen und die Ziele der beiden Anlagen gezeigt, die Teil der nationalen Strategie zur Umstellung auf kohlenstoffarme Energiequellen und zur Förderung der ökologischen Nachhaltigkeit im Einklang mit der Qatar National Vision 2030 sind.
Die beiden Kraftwerke haben eine Gesamtleistung von 875 Megawatt, wobei 417 Megawatt auf die Anlage in Mesaieed und 458 Megawatt auf die in Ras Laffan entfallen. Sie wurden auf einer Fläche von 10 Quadratkilometern errichtet, mit einer Gesamtinvestition von 2,3 Milliarden Katar-Riyal (etwa 631 Millionen US-Dollar). Im August 2022 hatte QatarEnergy den Vertrag für Planung, Lieferung und Bau an das südkoreanische Unternehmen Samsung C&T vergeben, das als Hauptauftragnehmer fungiert.
Der katarische Energieminister Saad bin Sherida Al Kaabi bezeichnete das Solarprojekt in den Industriegebieten als einen zentralen Schritt zur Umsetzung der Strategie zur Diversifizierung der Energiequellen Katars und zur stärkeren Nutzung effizienter erneuerbarer Energien, die als Grundpfeiler für eine nachhaltige Zukunft gelten.
Durch das Projekt können direkte CO₂-Emissionen um mehr als 28 Millionen Tonnen reduziert werden. Der Strom, der durch die beiden Anlagen erzeugt wird, trägt insbesondere zur Senkung der Treibhausgasemissionen der Qatar-Energy-Anlagen in den Industriegebieten Mesaieed und Ras Laffan bei – insbesondere im Rahmen der Erweiterung der LNG-Produktion im North Field – und erhöht gleichzeitig die Netzkapazität an anderen Standorten.
Beide Anlagen nutzen hocheffiziente bifaziale Solarmodule, die auf einachsigen Nachführsystemen montiert sind, sowie täglich eingesetzte Reinigungsroboter, die den durch Staub verursachten Energieverlust reduzieren und so die Stromproduktion der bifazialen Module erhöhen.
Im September 2024 kündigte QatarEnergy den Bau einer weiteren Solaranlage in der Region Dukhan mit einer Kapazität von 2000 Megawatt an. Damit soll die Solarstromproduktion des Landes bis 2030 auf rund 4000 Megawatt verdoppelt werden.
Am 18. Oktober 2022 hatte Katar seine erste Solaranlage „Al-Kharsaa“ eingeweiht – knapp einen Monat vor Beginn der Fußballweltmeisterschaft. Die Anlage gilt als drittgrößtes einzelnes Photovoltaikprojekt der Welt mit einer Leistung von 800 Megawatt, was etwa 10 % des Spitzenstromverbrauchs Katars beziehungsweise dem Verbrauch von 55.000 Haushalten entspricht.
Die Anlage befindet sich rund 80 Kilometer westlich der Hauptstadt Doha und umfasst 1,8 Millionen Solarpaneele auf einer Fläche von 10 Quadratkilometern. Sie setzt fortschrittliche Technologien ein, darunter ein Sonnenverfolgungssystem von Ost nach West sowie nächtliche Reinigung der Module durch Roboter mit aufbereitetem Wasser zur Effizienzsteigerung. Die Projektkosten beliefen sich auf rund 476 Millionen US-Dollar. An dem Projekt sind Qatar Energy Renewable Solutions mit 60 %, das japanische Unternehmen Marubeni mit 20,4 % und das französische Unternehmen TotalEnergies mit 19,6 % beteiligt.