Die Regierungen des Königreichs Saudi-Arabien und des Staates Kuwait haben den ersten gemeinsamen Ölfund in der sogenannten „Geteilten Zone“ (Neutralen Zone) seit der Wiederaufnahme der Produktionsaktivitäten Mitte 2020 bekannt gegeben. Dies berichtete die saudische Nachrichtenagentur SPA. Der Fund erfolgte im Feld Nord-Wafra/Wara–Burgan.
Der neue Fundort liegt etwa fünf Kilometer nördlich des Wafra-Feldes und wurde durch die Bohrung Wara-Burgan-1 erschlossen. Aus dem Bohrloch floss Rohöl mit einer Förderrate von über 500 Barrel pro Tag, bei einer API-Dichte zwischen 26 und 27 Grad – ein ermutigender technischer Indikator hinsichtlich der Qualität und Effizienz des Rohöls.
Dieser Fund stellt das erste positive Signal für neue Potenziale in der Region dar, seit die gemeinsamen Felder in Khafji und Wafra nach der Unterzeichnung eines Memorandums of Understanding (MoU) Ende 2019 wieder in Betrieb genommen wurden. Der Fund dürfte zur Stärkung der Rolle beider Länder als zuverlässige Energieproduzenten beitragen – besonders angesichts des globalen Bedarfs an stabilen und verlässlichen Energiequellen.
Die saudische Nachrichtenagentur SPA hob die strategische Bedeutung des Fundes hervor, der die gemeinsamen Explorations- und Produktionsziele unterstützt und weitere Investitionen in die Erschließung natürlicher Ressourcen in der neutralen Zone anregen soll. Dort arbeiten bedeutende Unternehmen wie Aramco Gulf Operations, Chevron Saudi Arabia und Kuwait Gulf Oil Company eng zusammen.
Die Bekanntgabe folgt auf Beratungen des gemeinsamen ständigen Ausschusses beider Länder im Juli 2023, in denen die Beschleunigung der Erdölprojekte in der geteilten Zone thematisiert wurde. Dabei ging es u. a. um die Ausweitung der Bohr- und Explorationsaktivitäten in Khafji und Wafra. Die kuwaitische Ölministeriums hatte damals die Bedeutung der fortgesetzten Zusammenarbeit gemäß dem MoU von Dezember 2019 betont, das den institutionellen und technischen Rahmen für die Wiederaufnahme der Produktion und die Bewältigung logistischer und technologischer Herausforderungen festlegt.
Erwähnenswert ist zudem, dass beide Länder im März 2022 eine Grundsatzvereinbarung zur Entwicklung des Dorra-Feldes in der angrenzenden Offshore-Zone unterzeichnet hatten. Ziel war die strategische Vertiefung der Energiepartnerschaft und die verstärkte Nutzung gemeinsamer Kohlenwasserstoffressourcen.
Es wird erwartet, dass dieser Fund langfristige Auswirkungen auf die Energiepläne beider Länder haben wird – insbesondere im Hinblick auf die Stärkung ihrer Erdölreserven und die Ausweitung ihrer Exportkapazitäten, zu einer Zeit, in der die globalen Märkte von Lieferengpässen und schwankenden Rohölpreisen geprägt sind.