Die syrische Regierung hat die Unterzeichnung einer Reihe von Absichtserklärungen mit internationalen Energieunternehmen angekündigt, um Großprojekte im Bereich der Stromerzeugung umzusetzen. Dies geschieht im Rahmen der Bemühungen, die stark beschädigte Infrastruktur der letzten Jahre wiederherzustellen. Der Schritt ist Teil eines umfassenden Plans zur Ankurbelung der nationalen Wirtschaft nach der kürzlichen Lockerung internationaler Sanktionen.
Das syrische Energieministerium gab bekannt, dass Verträge mit mehreren internationalen Unternehmen unterzeichnet wurden. Ziel dieser Vereinbarungen ist die Entwicklung von fünf Kraftwerken zur Stromerzeugung, darunter:
- Vier mit Gasturbinen betriebene Kraftwerke an verschiedenen Standorten: Deir ez-Zor, Mhardeh, Zeizoun (Gouvernement Hama) und Treifawi (Gouvernement Homs), mit einer gesamten Erzeugungskapazität von bis zu 4000 Megawatt.
- Ein Solarstromkraftwerk in der Region Wadiyan al-Rabi im Süden Syriens mit einer Kapazität von 1000 Megawatt.
Es wird erwartet, dass diese Projekte die Stromproduktion erheblich steigern und somit die Stromversorgung der Bevölkerung nach Jahren wiederholter Stromausfälle verbessern.
Der syrische Energieminister Mohammad al-Bashir betonte, dass diese Investitionen zur Stärkung der Energieinfrastruktur beitragen werden, die aufgrund der Krise stark beschädigt wurde. Ramiz al-Khayyat, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe UrbaCon Holding, erklärte, dass die Projekte über 50.000 direkte und 250.000 indirekte Arbeitsplätze schaffen könnten, was zur Senkung der Arbeitslosigkeit und Verbesserung der Lebensbedingungen beitragen soll.
Diese Ankündigung erfolgt zu einer Zeit beschleunigter wirtschaftlicher Entwicklungen in Syrien nach der Lockerung westlicher Sanktionen. In den letzten Monaten wurde eine allmähliche Rückkehr ausländischer Investitionen und ein Anstieg der wirtschaftlichen Aktivität verzeichnet. Zu den wichtigsten Entwicklungen zählen:
- Rückkehr Syriens in das SWIFT-System für internationale Zahlungsabwicklungen, was Geldtransfers erleichtert.
- Pläne zur Wiedereröffnung der Börse von Damaskus noch im laufenden Juni.
- Hafenentwicklungsabkommen, wie der Hafen von Tartus mit „DP World“ im Wert von 800 Millionen US-Dollar und der Hafen von Latakia mit dem französischen Unternehmen CMA CGM.
- Wiederaufnahme des Flugverkehrs mit Golf-Fluggesellschaften wie „Flynas“ und „Flydubai“.
Trotz dieser positiven Schritte bestehen weiterhin große Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf den umfassenden Wiederaufbau sowie die Sicherstellung der politischen und sicherheitstechnischen Stabilität. Der Erfolg dieser Projekte hängt von der Fähigkeit der Regierung ab, ein geeignetes gesetzliches und logistisches Umfeld zu schaffen und internationale Unterstützung auch nach der Aufhebung der Sanktionen zu sichern.
Es wird erwartet, dass in Kürze eine Delegation des Internationalen Währungsfonds (IWF) Syrien besuchen wird, um die wirtschaftliche und finanzielle Lage zu bewerten – ein Schritt, der weitere unterstützende Initiativen für den wirtschaftlichen Wiederaufbau anstoßen könnte.