Das ägyptische Ministerium für Tourismus und Altertümer hat eine neue archäologische Entdeckung im Gebiet Tel al-Faraun in der Provinz asch-Scharqiyya im Norden Ägyptens bekannt gegeben. Eine britische Ausgrabungsmannschaft der Universität Manchester stieß dort auf die Überreste einer alten Stadt namens „Emet“, die auf das frühe bis mittlere 4. Jahrhundert v. Chr. datiert wird.
Laut einer offiziellen Erklärung des Ministeriums förderten die Ausgrabungen eine Reihe von Wohngebäuden zutage, von denen angenommen wird, dass es sich um mehrstöckige „Turmhäuser“ handelt, die mit dicken Mauern konstruiert wurden, um ihr Eigengewicht zu tragen – ein architektonischer Stil, der im Nildelta vom Spätzeit- bis in die römische Epoche verbreitet war.
Der Leiter der Ausgrabung, Nicky Nielsen, wies darauf hin, dass die Stadt Emet zu den bedeutenden Siedlungen in Unterägypten gehörte, insbesondere während der Neuzeit und der Spätzeit. Er erwähnte einen imposanten Tempel, der der altägyptischen Göttin „Wadjet“ geweiht war und dessen Ruinen sich noch auf der Westseite der Fundstelle befinden.
Zu den weiteren Funden zählen architektonische Überreste einer vermuteten Prozessionsstraße, die zwei Bauwerke verband – eines aus der Spätzeit und das andere der Wadjet-Tempel. Diese Straße wurde vermutlich bis zur Mitte der ptolemäischen Epoche genutzt.
Mohamed Ismail Khaled, Generalsekretär des Obersten Rats für Altertümer, erklärte, dass bei den Grabungen Fernerkundungstechniken und Satellitenbilder zur Identifikation dichter Siedlungsgebiete verwendet wurden, was die Ausrichtung der Ausgrabungen auf vielversprechende Stellen erleichterte.
Mohamed Abd el-Badie, Leiter der ägyptischen Altertümerabteilung, betonte, dass der Fund neue Einblicke in den Alltag und religiöse Praktiken jener Epoche liefere und die archäologische Erforschung der Region vertiefe.
Zu den bedeutenden Artefakten gehören der obere Teil einer fein gearbeiteten grünen Fayence-„Uschebtifigur“ aus der 26. Dynastie, eine steinerne Tafel mit einer Darstellung des Gottes Horus, der auf zwei Krokodilen steht und Schlangen hält, flankiert vom Gott Bes, sowie ein bronzenes Musikinstrument namens „Sistrum“ mit zwei Köpfen der Göttin Hathor, datiert auf das Ende der Spätzeit.





