Die Bemühungen zum Schutz des kulturellen Erbes in Syrien erhalten neuen Schwung durch internationale Fachorganisationen, nachdem der ehemalige US-Präsident Donald Trump Pläne angekündigt hatte, einige der gegen das Land verhängten Sanktionen aufzuheben. Diese Sanktionen hatten in den vergangenen Jahren die Fähigkeit syrischer Kultureinrichtungen, ihr historisches Erbe zu bewahren, erheblich beeinträchtigt.
Laut internationalen und medialen Berichten streben Organisationen wie der World Monuments Fund (WMF) danach, ihre Arbeit in Syrien wieder aufzunehmen, nachdem diese aufgrund finanzieller Schwierigkeiten und Beschränkungen beim Zugang zu Fördermitteln und Fachwissen jahrelang zum Erliegen gekommen war. Benedicte de Montlaur, Geschäftsführerin des WMF, erklärte, dass die Sanktionen die verfügbare internationale Unterstützung stark reduziert hätten und lokale Fachkräfte gezwungen gewesen seien, den Schutz des Kulturerbes unter schwierigen Bedingungen allein zu übernehmen.
Ein Bericht der Fachzeitung The Art Newspaper beleuchtete den sich verschlechternden Zustand mehrerer Museen und archäologischer Stätten, darunter das Nationalmuseum in Damaskus, das unter strukturellen Rissen, mangelnder Wartung und Stromausfällen leidet. Dies führte zur Beschädigung empfindlicher Artefakte. In den vergangenen Jahren wurde das Museum zudem zu einem temporären Lager für Objekte aus sechs beschädigten Museen in Regionen wie Palmyra, Aleppo und Deir ez-Zor, was seine Rolle als kulturelles Besucherziel deutlich schwächte.
Rima Khawam, Chefkuratorin des Nationalmuseums in Damaskus, betonte die Notwendigkeit eines umfassenden strategischen Plans zur Wiederbelebung des kulturellen Erbes – mit kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Maßnahmen. Sie erklärte, dass die Sanktionen ein erhebliches Hindernis für internationale Unterstützung darstellten und dass das Fehlen von Museen im öffentlichen Leben soziale und psychologische Auswirkungen auf die Bevölkerung habe, da diese den Zugang zu ihrer Geschichte und Identität verlören.
Die in Deutschland ansässige Nichtregierungsorganisation Syrians for Heritage (Simat) kündigte unterdessen ein Soforthilfeprojekt zur Unterstützung des Museums in Damaskus an. Sie wies auf die langjährigen Schwierigkeiten hin, europäische Finanzmittel aufgrund banktechnischer Beschränkungen nach Syrien zu transferieren. Ayman al-Nabo, Leiter des Archäologischen Zentrums von Idlib, erklärte, dass die meisten Projekte auf indirekte Geldüberweisungen über Mittelsmänner angewiesen gewesen seien, was die Umsetzung verzögerte und die Abläufe verkomplizierte.
Fachleute im Bereich des syrischen Kulturerbes hoffen nun, dass die internationale Lockerung der Beschränkungen die Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten an Museen und archäologischen Stätten beschleunigen wird, die durch Krieg, Konflikte und Vernachlässigung schwer beschädigt wurden.





